Diesen Blog durchsuchen

Mittwoch, 7. Juli 2010

Gesundheitsreform – Es wird teurer

07.07.2010

Zunächst einmal soll der allgemeine Beitragssatz von 14,9% auf 15,5% steigen, getragen wird der Anstieg je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Das soll etwa 6 Milliarden Euro im Jahr bringen und würde die Hälfte des für das nächste Jahr erwartete Rekorddefizit der gesetzlichen Krankenkassen abdecken.

Außerdem wird den Krankenkassen bei Zusatzbeiträgen weitgehend freie Hand gelassen, es soll keine Obergrenze mehr geben und zunächst wird der Beitrag auch von Versicherten mit geringeren Einkommen eingezogen, diese sollen jedoch, wenn der Zusatzbeitrag 2% des versicherungspflichtigen Einkommens übersteigt, einen Ausgleich zurück bekommen.

Bei Ärztehonoraren und Krankenhausrechnungen sollen insgesamt ca. 700 Millionen Euro im Jahr gespart werden. Außerdem dürfen die Verwaltungskosten der Krankenkassen in den kommenden beiden Jahren nicht steigen. Eigentlich sollte eine möglichst hohe Effizienz bei den Krankenkassen seit Jahren auf der Agenda stehen, nun Kostensteigerungen für zwei Jahre zu verbieten erscheint interessant.

Die Pharmakonzerne sollen 2 Milliarden Euro jährlich beitragen. Die hohen Handelsspannen im Pharmagroßhandel wurden leicht beschnitten, der Wettbewerb beim Vertrieb über die Apotheken wurde nicht explizit verstärkt. Gerade hier wäre ein größerer Einschnitt wünschenswert gewesen. Schließlich ist es schwer den gesellschaftlichen Zusatznutzen von fünf Apotheken in einer Straße zu erklären.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und stellt keine Anlageempfehlung dar.