Der Besitzer der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ Transocean, wurde nach dem Unglück im April diesen Jahres ähnlich stark abgestraft wie BP plc. Der Aktienkurs hatte sich zunächst mehr als halbiert. Dabei stellte Transocean klar, dass sie nicht für den entstandenen Schaden haften, da sie nur die Plattform zur Verfügung gestellt haben. Auch BP bestreitet dies nicht und hat bisher keine Forderungen an Transocean gestellt. Anders als das zum Beispiel gegen die beiden beteiligten Partner am Macondo Ölfeld, Anadarko und Mitsui, getan wurde.
So ist Transocean sehr günstig bewertet. Es besteht zwar die Möglichkeit eines Ergebniseinbruchs, auf Grund des momentanen Verbots neuer Tiefseebohrungen, das Unternehmen erzielt den Großteil seiner Erlöse durch die Vermietung von Plattformen für diese Tätigkeiten. Vor der brasilianischen Küste soll es jedoch keine Einschränkungen geben, die dort in großen Tiefen vorhandenen Ölvorkommen sollen weiter ausgebeutet werden, hierfür ist die Technologie von Transocean gut geeignet. Langfristig wird wohl auch vor der US-Küste weiter nach Öl gebohrt werden.
Dennoch lassen sich spätere Schadenersatzforderungen nicht ausschließen und könnten das Unternehmen schneller zum Fall bringen, als die wesentliche größere BP plc.
Insgesamt ist die Bewertung aber als niedrig anzusehen und der Wert durchaus interessant für Value orientierte Investoren.
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