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Sonntag, 11. Juli 2010

Stromgroßkunden sollen für Ökostrom nachzahlen

Vertriebsgesellschaften von RWE verschicken aktuell Nachabrechnungen für die erneuerbare Energien Zulage auf den Strompreis für das Jahr 2008 an ihre Kunden aus Industrie und Gewerbe.
Nach dem EEG sind die Stromlieferanten ermächtigt die Zusatzkosten durch die Garantiepreise für Ökostrom aus zum Beispiel Wind- oder Solarkraft auf die Stromkunden umzulegen. Nun soll es, auf Grund einer zu niedrigen Schätzung für den Zubau der Erneuerbaren Energien, zu Nachforderungen in Höhe von branchenweit ca. 500 Millionen Euro kommen.
Die Berliner Ampere AG bezweifelt die Rechtmäßigkeit der Forderungen und will in einem Musterprozess gegen RWE vor Gericht ziehen. Die Ampere AG bündelt Nachfrage von mehr als 14.000 gewerblichen und industriellen Strom- und Gaskunden und erreicht so bessere Konditionen.

Durch die Nachforderungen erhöht sich der Druck auf den Gesetzgeber die Zusatzkosten durch die EEG-Umlage zu begrenzen und eine Kostenexplosion zu verhindern. Viele Wissenschaftler bescheinigen dem EEG einen schlechten Kosten-Nutzen Effekt, da so im relativ sonnenarmen Deutschland der größte Teil der weltweiten Produktion installiert wird, während die gleiche Solarzelle in zum Beispiel Spanien oder dem Südwesten der USA 50 bis 100% mehr Strom produzieren und CO2 einsparen könnte. Die Förderung für Strom aus Windkraft- und Biomasseanlagen wird weniger kritisch gesehen, da sie deutlich niedriger ist und Deutschland ein geeigneter Standort ist.

2009 lag der Anteil regenerativer Energieträger an der Bruttostromerzeugung in Deutschland bei 15,6%. Für 2010 wird mit einer EEG Umlage von ca. 2 Cent pro kWh gerechnet.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und stellt keine Anlageempfehlung dar.